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Baby im Nest
Initiative GESUNDES NEST
Schadstoffarmes Zuhause für Kleinkinder

Erhöhte Pilzsporenbelastung in Hausstaub und Raumluft fördert Atemwegserkrankungen im ersten Lebensjahr

 

Gesundheitswesen" und "Umweltmedizin" hat eine Studie veröffentlicht, nach der es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Erkrankungen der unteren Atemwege bei Kindern im ersten Lebensjahr und der Konzentration bestimmter Schimmelpilzsporen in Hausstaub und Raumluft gibt (Stark et al, 2003).

 

Untersucht wurden 499 Kinder unter einem Jahr aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil Erfahrungen mit allergischen und/oder asthmatischen Beschwerden aufweist. Erfasst wurde bei der Untersuchung der Kinder das Auftreten von

- Pseudo-Krupp
- Bronchitis
- Bronchiolitis und
- Lungenentzündung

Die Beprobung von Hausstaub und Raumluft erfolgte im Kinderzimmer in der Nähe des Bettes. Die Hausstaub- und Raumluftproben wurden auf folgende Pilzarten geprüft:

- Alternaria
- Aspergillus
- Aureobasidium
- Cladosporium
- Coelomyces
- Fusarium
- Penicillium
- Ulocladium
- Wallemia
- Hefen
- Zygomyceten

Neben dem Vorkommen von Schimmelpilzsporen wurden weitere Faktoren, die möglicherweise mit dem Auftreten von Erkrankungen der unteren Atemwege in Verbindung gebracht werden können, geprüft und korrigierend in die Studie einbezogen. Betrachtet wurden im Einzelnen:

- Geschlecht
- Hautfarbe
- Rauchverhalten der Mütter während der Schwangerschaft
- Häufigkeit asthmatischer Beschwerden bei den Eltern
- Stillstatus
- Jahreszeit der Geburt
- Geburtsgewicht
- Feuchteschäden in der Wohnung und
- Häufigkeit des Kontakts zu anderen Kindern

 

Zusammenfassend sagt die Studie über die Bedeutung dieser Faktoren für das Auftreten von Erkrankungen der unteren Atemwege im ersten Lebensjahr:

- Jungen haben ein höheres Erkrankungsrisiko als Mädchen
- Kinder, die im Winter geboren werden, haben ein geringeres Erkrankungsrisiko als zu anderen Jahreszeiten geborene Kinder
- Stillen senkt das Erkrankungsrisiko
- Erhöhter Kontakt zu anderen Kindern erhöht das Erkrankungsrisiko
- Feuchtigkeit in der Wohnung und sichtbarer Schimmelbefall erhöhen das Erkrankungsrisiko

Alle anderen aufgeführten Faktoren zeigen keinen wesentlichen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko.

 

Die Bedeutung der Exposition gegenüber Schimmelpilzsporen für Erkrankungen der unteren Atemwege bei unter Einjährigen

Werden die erhobenen Daten um die vorgenannten Einflussgrößen korrigiert, so ergibt die Studie bei einer erhöhten Belastung von Hausstaub und Raumluft mit Schimmelpilzen - wobei damit eine Belastung oberhalb des 90.Perzentils gemeint ist - folgende relative Risiken:

Schimmelpilz Raumluftbelastung (KBE/m3) Relatives Risiko
(bis 1="Ohne Einfluss")
> 100 0,99
Cladosporium > 411 1,17
Penicillium > 189 1,73
Hefen > 33 0,80

 

Schimmelpilz Hausstaubbelastung (KBE/g) Relatives Risiko
(bis 1="Ohne Einfluss")
> 8 333 1,51
Aspergillus > 33 195 0,94
Aureobasidium > 24 000 1,21
Cladosporium > 31 579 1,52
Coelomyces > 2 632 1,09
Fusarium > 400 1,28
Penicillium > 26 087 1,07
Ulocladium > 435 1,24
Wallemia > 1 053 0,92
Hefen > 58 000 0,93
Zygomyceten > 870 1,96

 

Die Autoren der Studie fassen das Ergebnis ihrer Arbeit wie folgt zusammen:

"Wir haben eine starke Abhängigkeit zwischen hohen Schimmelpilzbelastungen im Innenraum und erhöhtem Auftreten von ärztlich diagnostizierten Erkrankungen der unteren Atemwege aufgezeigt. Diese Abhängigkeit besteht auch nach Kontrolle der weiter oben genannten signifikanten unabhängigen Einflussgrößen... Penicillium, Cladosporium, Zygomyceten und Alternaria erweisen sich dabei als am engsten mit dem Auftreten dieser Erkrankungen verbunden....

Der Mechanismus für diesen Zusammenhang scheint uns im Großen und Ganzen nichtallergischer Natur zu sein" (Stark et al, 2003).

 

Literaturnachweis

Stark P.C., Burge H. A., Ryan L. M., Milton D. K., Gold D. R. (2003) Fungal Levels in the Home and Lower Respiratory Tract Illnesses in the First Year of Life - American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine Vol 168: 232-237

 


 

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